Führungskräfte, Mitarbeitende und selbst viele Personalentwickler sehen „Lernen“ und „Arbeiten“ als zwei Tätigkeiten, die sich gegenseitig ausschliessen und die getrennt voneinander stattfinden:
- In Seminaren und Weiterbildungen wird gelernt.
- Zurück am Arbeitsplatz wird wieder (produktiv) gearbeitet.
Nur in seltenen Ausnahmen bringen Weiterbildungsaktivitäten gleichzeitig konkret anstehende Aufgaben weiter voran und sind so im unternehmerischen Sinne ‚produktiv‘ genutzte Zeit. Betriebswirtschaftlich gesehen ist Lernen typischerweise eine Investition in zukünftige Problemlösungskapazität – eben „Säge schärfen“ statt „Bäume fällen“.
Komplexe Aufgaben und Projekte sind eine Ausnahme von dieser Regel
Komplexe Aufgaben sind durch viele, miteinander vernetzte Elemente gekennzeichnet, die gleichzeitig eine starke Eigendynamik besitzen. Das macht komplexe Aufgaben unteilbar und unvorhersehbar.
Aus diesem Grund besteht ‚produktives Vorankommen‘ in komplexen Projekten aus einem kontinuierlichen Lernprozess auf der Gestaltungsebene, der auf der Umsetzungsebene zu konkreten (und nicht komplexen) Teilprojekten und abzuarbeitenden Aufgaben führt.
In vielen komplexen Projekten wird diese Tatsache jedoch ignoriert. Projekte werden klassisch geplant, in scheinbar unabhängige Teilprojekte aufgeteilt und Top-Down gesteuert. Führungstechniken wie klassisches Projektmanagement, Meetings und hierarchische Steuerungsprozesse müssen dann aber versagen – hohe Misserfolgsquoten und durch ‚Komplexitäts-Stress‘ frustrierte Beteiligte sprechen eine deutliche Sprache.
C-Level-Workshops für ‚produktives Lernen‘ in komplexen Projekten
Ralph Höfliger stellt vor, wie C-Level-Workshops, eine Grossgruppen-Methode aus der Prozesssteuerung komplexer Projekte, Lernen ALS produktives Arbeiten etablieren.
Durch einen intensiven Wissensaustausch und regelmässige Wissensverwertung vieler unterschiedlicher Stakeholder in grossen Gruppen beschleunigen C-Level-Workshops sowohl die Entwicklung als auch die Umsetzung von intelligenten und nachhaltigen Lösungen markant – es werden „Bäume gefällt“ und gerade dadurch „die Säge geschäft“. So wird „Komplexitäts-Stress“ in „Komplexitäts-Flow“ verwandelt.